Soziotechnisches Prozessdesign am Beispiel koordinierter Dienstleistungen in einem Wohnquartier

Am Beispiel der Dienstleistungsbestellung mit Hilfe von digitalen Stiften sowie der Koordination der Dienstleistungen in einem Wohnquartier werden die Herausforderungen eines soziotechnischen Projektes herausgestellt, das eine größere räumliche Struktur und eine Gruppe unterschiedlicher Stakeholder einbezieht. Es wird ein breites Methodenspektrum eingesetzt, das Befragung, Ethnografie, Kreativitätstechniken, Walkthrough, Usability-Testing und Praxistests kombiniert. Die Herausforderungen dieser Vorgehensweise werden reflektiert: Die Hauptprobleme bestehen in der pragmatischen Begrenzung des Aufwandes bei der Durchführung und Kombination der Methoden. Eine Fokussierung auf den Prozess, der der soziotechnischen Lösung zu Grunde liegt, erweist sich als geeignetes Mittel, um technische Anforderungen und korrespondierende organisatorische Maßnahmen integriert zu erarbeiten. 1 Einleitung: Soziotechnische Integration von digitalen Stiften und der Organisation von Dienstleistungserbringung Die Nutzung digitaler Stifte zur Dokumentation und Übermittlung von Bestellungen haushaltnaher Dienstleistungen im Umfeld einer Wohnsiedlung weist Merkmale einer räumlich verteilten soziotechnischen Lösung auf. Das Projekt Service4home [PH12] hatte die praktische Aufgabe, eine solche Lösung zu entwickeln, um es zum einen älteren Menschen zu ermöglichen, Dienstleistungen flexibel zu bestellen, und zum anderen eine Agentur in die Lage zu versetzen, die kostengünstige Erbringung dieser Leistungen zu koordinieren. Die wissenschaftliche Aufgabe bestand darin, zu erproben, inwieweit Mikrosystemtechnik, wie sie durch den digitalen Stift repräsentiert wird, als technische, leicht verteilbare Komponente eine solche praktische Aufgabenstellung geeignet unter-